Der Weg zu Dir – Lerne Selbstliebe mit Hilfe von Affirmationen

von Caroline de Jong, überarbeitet 10/24, Lesezeit: 3 Minuten

Wir sind soziale Wesen. Bindung und Beziehung sind insbesondere in unseren ersten Monaten und Jahren für unser Überleben essenziell. Und auch im Erwachsenenalter haben viele Studien gezeigt, dass sie eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit und unser Glück spielen. So ist es sehr verständlich, dass wir in Beziehungen nach Liebe, Fürsorge und Zärtlichkeit suchen.

Dabei brauchen wir uns für die Liebe nicht zu verbiegen und müssen sie nicht nur im Außen suchen. Sie wohnt in unserem Herzen und wenn wir uns oftmals von ihr entfernt haben, so sind wir ihr doch ganz nah. Als Erwachsene können wir genau das erkennen und uns dazu entscheiden, mit Mustern aus der Kindheit – Liebe von außen auf Kosten unseres Selbst bekommen zu wollen – aufzuräumen.

Ein wichtiger Schlüssel auf diesem Weg ist die Selbstliebe: Wenn Du erkennst, dass Du nicht länger auf die Liebe von außen angewiesen bist, sondern sie in Dir selbst finden kannst, beginnt eine tiefgreifende Veränderung. Alles, was es dafür braucht, ist Deine Sehnsucht, Entschlossenheit und die klare Absicht, Dich auf den Weg zu Dir selbst zu machen. Was daraus entsteht, ist ein Gefühl von tiefer Selbstliebe und Wertschätzung – und das spiegelt sich auch in Deiner Außenwelt wider. Die Liebe kommt dann ganz von selbst zu Dir.

Ein kraftvolles Tool, um diese Selbstliebe zu stärken, ist das Arbeiten mit Selbstliebe-Affirmationen.

Frau steht glücklich auf Herbstwiese

Was sind Affirmationen?

Das Wort Affirmation kommt aus dem lateinischen (affirmatio) und heißt so viel wie Beteuerung, Bejahung oder auch Bekräftigung. Es bekräftigt mithilfe von Worten eine bestimmte Eigenschaft oder ein bestimmtes Gefühl. Dabei ist das Prinzip, dass man sich gedanklich Sätze immer wieder wiederholt, so dass sie mit der Zeit ins Unterbewusstsein sickern können, um dort unser Erleben auf eine gewünschte Art zu beeinflussen.

Wichtig ist, dass Affirmationen positiv formuliert werden, da das Unterbewusstsein keine Verneinungen versteht. Zudem arbeitet es bildhaft. Ein Beispiel: Ob Du sagst „Da ist kein rosaroter Elefant“ oder „Da ist ein rosaroter Elefant“ – es macht für Dein Unterbewusstsein keinen Unterschied – in beiden Fällen wird das Bild eines rosaroten Elefanten aktiviert und Du siehst es vor Deinem inneren Auge.

Mit Gefühlen verhält es sich genauso. Wenn Du Dir ständig sagst „Ich bin nicht traurig, ich bin nicht traurig“, kann es passieren, dass Du das Gefühl von Traurigkeit trotzdem aktivierst, da das Wort „traurig“ dieses Gefühl hervorruft – unabhängig davon, dass ein „nicht“ davorsteht. Oder Du aktivierst damit das Wegdrücken von Traurigkeit, was Stress und Spannung im Körper erzeugt, anstatt ein öffnendes, gutes Gefühl zu stärken. Wenn Du stattdessen sagst „Ich bin glücklich und zufrieden“, verbindest Du Dich durch die positive Formulierung direkt mit den Gefühlen von Zufriedenheit und Glück und erreichst Dein Ziel viel leichter, als wenn Du versuchst, „nicht traurig“ zu sein. Es kann aber auch hilfreich sein, seine Traurigkeit bzw. negativen Gefühle im ersten Schritt aktiv anzuerkennen, ihnen Raum zu geben und sich dann der positiven Affirmation zuzuwenden.

Wie wendet man Selbstliebe-Affirmationen an?

Eine hilfreiche Selbstliebe-Affirmation, die Du nutzen kannst, ist beispielsweise „Ich bin liebenswert so wie ich bin“ oder „Ich akzeptiere und liebe mich so wie ich bin“.

Deine Selbstliebe-Affirmationen sollten regelmäßig gedacht, gesprochen oder geflüstert werden, damit sie nach und nach in Dein Unterbewusstsein sinken können. Doch mantraartig wiederholte Sätze wie „Ich bin liebenswert“ führen nicht immer zum gewünschten Erfolg, wenn gewisse Feinheiten übersehen werden.

Die Umprogrammierung des Unterbewusstseins und die neurologische Vernetzung im Gehirn entstehen besonders dann, wenn Gefühle aktiviert werden. Ein entscheidender Schlüssel für den Erfolg von positiven Selbstliebe-Affirmationen ist daher, sie so zu formulieren, dass Du sie wirklich fühlen kannst und eine spürbare Resonanz in Deinem Körper entsteht.

Gerade bei Selbstliebe kann das eine Herausforderung sein. Wenn ein tiefer Teil in Dir glaubt, dass Du aus schmerzhaften, wenn auch falschen Gründen, nicht liebenswert bist oder keine Liebe verdient hast, kann eine Affirmation wie „Ich bin liebenswert“ inneren Widerstand hervorrufen. Statt Selbstliebe kann dann Stress spürbar werden, weil Dein innerer Kritiker sich unbewusst gegen die Aussage wehrt: „Das stimmt doch gar nicht.“ Möglicherweise gibt es auch alte Überzeugungen, die sagen: „Selbstliebe ist egoistisch, und wer egoistisch ist, steht allein da.“

In so einem Fall ist es wenig hilfreich, die Selbstliebe mit Gewalt durchzusetzen. Stattdessen braucht es ein feines Gespür – eine sanfte, aber wirksame Herangehensweise, um Dein Herz wirklich zu erreichen.

Ein weiterer Schritt ist, Dir zu erlauben, liebevoll mit Dir selbst zu sein. Hierfür kann es helfen, dies sich selbst gegenüber zu formulieren: „Ich erlaube mir, liebevoll mit mir umzugehen“. Du kannst sogar ein tägliches Ritual daraus machen und jeden Morgen diese Absicht bzw. Erlaubnis z.B. mit dem Anstecken einer Kerze oder beim Trinken der ersten Tasse Kaffee erneuern und bekräftigen.

Frau betrachtet sich liebevoll im Spiegel

Tipps für die Anwendung von Affirmationen zur Selbstliebe

Wandel die Formulierung so ab, dass es Dir leichter fällt, sie zu glauben:

Beobachte Deine Reaktion auf die Affirmation:

Klopfen von Akkupunkturpunkten:

Schau Dir im Spiegel in die Augen und sage Dir Selbstliebe Affirmationen wie „Ich liebe Dich“.

Du musst nicht alle Tipps auf einmal umsetzen. Finde heraus, was für Dich passt, und achte vor allem darauf, dass Du fühlst, was Du sagst – das ist der Schlüssel. Liebe, und damit auch Selbstliebe, ist schließlich ein Gefühl. Dir innerlich zu erlauben, liebevoll mit Dir selbst zu sein und zu erkennen, dass Du die wichtigste Person in Deinem Leben bist, schafft den idealen Nährboden für Deine Affirmationen und Deine Selbstliebe.

Autorin Caroline de Jong

Über Caroline de Jong

Caroline de Jong arbeitet mit ihrem Hintergrund als Psychologin (MSc.), Körper-Psychotherapeutin, Achtsamkeits- und Yogalehrerin sowohl als Studientutorin als auch als Dozentin an der ALH-Akademie, an der sie u.a. die Ausbildung zum Achtsamkeitstrainer und Happiness Trainer entwickelt hat und betreut. Seit über 15 Jahren beschäftigt sie sich mit Positiver Psychologie, Bewusstseinsentwicklung und Ganzwerdung und freut sich über jeden, der auf diese Themen neugierig ist.

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