Was macht die Ausbildung zum Psychologischen Berater so besonders?
Jürgen Großmeyer ist ausgebildeter Krankenpfleger und studierte nebenberuflich Psychologie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Seit 1996 berät er als Angestellter einer Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Menschen in Lebenskrisen und arbeitet freiberuflich als Psychologe, Systemischer (Familien-) Therapeut und Berater in eigener Praxis.
Großmeyer betreut an der ALH-Akademie den Lehrgang zum Psychologischen Berater und steht unseren Teilnehmern durch seine umfassende Praxiserfahrung mit Rat und Tat zur Seite. Im Interview erzählt er über das Besondere an der Ausbildung zum Psychologischen Berater, seine Erfahrungen auf dem Gebiet der Beratung und beruflichen Perspektiven.
Was ist das besondere an der Ausbildung zum Psychologischen Berater, bzw. was motiviert die Teilnehmer in dieses Feld einzusteigen?
Meiner Erfahrung nach versprechen sich viele Teilnehmer von der Tätigkeit als Psychologische Berater ein höheres Maß an persönlicher Zufriedenheit. Häufig geht es Ihnen darum, der Interaktion mit anderen Menschen im beruflichen Rahmen mehr Raum zu geben und einer Sinn stiftenden Tätigkeit nachgehen zu wollen.
Die Ausbildung zum Psychologischen Berater vermittelt wichtige theoretische Grundlagen und vielfältige, praxisrelevante Inhalte, die Neulingen den Einstieg in das Arbeitsfeld Psychologischer Beratung erleichtern. Teilnehmern, die in diesem Tätigkeitsfeld bereits Berufserfahrung sammeln konnten, bietet sie aufgrund der breit gefächerten Inhalte eine Erweiterung und Vertiefung bereits vorhandener Kompetenzen.
Welche Erfahrungen bringen Sie auf dem Gebiet der Beratung mit?
Psychologische Beratung übe ich seit 1996 aus, zunächst im Rahmen meiner Tätigkeit als Krankenpfleger in einer Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, seit einigen Jahren als Psychologe in eigener Praxis. Die Beratung einzelner Klienten ist das Setting, das mich von Beginn meiner beruflichen Laufbahn an begleitet. Im Laufe der Jahre hat sich das Spektrum deutlich erweitert. Mittlerweile gehören auch Paarberatung, Familienberatung, Beratung in Gruppen sowie Supervision und Coaching zu den Beratungsformaten, in denen ich mich zu Hause fühle.
Inwiefern greift die Ausbildung zum Psychologischen Berater einen Bedarf in unserer Gesellschaft und unserem Gesundheitssystem auf?
Unser Gesundheitssystem bietet in gewissem Umfang Unterstützung, wenn es um die Behandlung psychischer Störungen geht, doch im Bereich der Prävention fallen die Angebote meiner Meinung nach noch deutlich lückenhafter aus. Hier können Psychologische Berater einen wichtigen Beitrag leisten, der nicht nur der Gesundhaltung einzelner Personen dient und zu mehr Zufriedenheit und Stabilität im zwischenmenschlichen Miteinander führt, sondern in Summe auch zur Förderung der Bevölkerungsgesundheit beiträgt, was nebenbei Folgekosten psychischer Leiden reduzieren könnte.
Welche Fachkompetenzen erwirbt der Teilnehmer in der Ausbildung? Welche Fähigkeiten sind besonders wichtig?
Neben dem notwendigen psychologischen Grundlagenwissen lernen die Teilnehmer praxisrelevante Kommunikations-, Persönlichkeits- und Beratungsmodelle kennen, die ihnen Orientierung in der künftigen Klientenarbeit bieten. Außerdem werden ihnen konkrete Interventionen und Vorgehensweisen vermittelt, mit denen sich Beratungsprozesse gestalten lassen und die der Förderung der Gesundheit, der Selbstreflexion und Problemlösefähigkeiten der Klienten dienen.
Was ist das Besondere an der Ausbildung zum Psychologischen Berater an der ALH?
Das Besondere an der Ausbildung zum Psychologischen Berater an der ALH ist meiner Meinung nach zum einen die möglichst enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Außerdem bietet die Ausbildung ein hohes Maß an Flexibilität, so dass sich die Ausbildung den persönlichen Rahmenbedingungen der Teilnehmer bestmöglich anpasst.
Neben den breit gefächerten, praxisrelevanten Ausbildungsinhalten und den an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepassten Lernmaterialien und modernen Lernplattformen würde ich gerne noch die während der Ausbildung vermittelte Arbeitsatmosphäre als Besonderheit hervorheben. Der Umgang der ALH-Mitarbeiter mit den Teilnehmern vermittelt implizit wichtige Eigenschaften und Haltungen, die auch für das Gelingen einer Psychologischen Beratung von zentraler Bedeutung sind, nämlich das Interesse, die Toleranz, die Authentizität und der Respekt gegenüber den Teilnehmern.
Welche beruflichen Perspektiven haben Psychologische Berater als Selbstständige und Angestellte?
Es kommt natürlich auf den individuellen Werdegang des Teilnehmers an. Insgesamt denke ich aber, dass unsere Absolventen die besten Chancen im Bereich selbstständiger Tätigkeiten haben. Wichtig ist zu Beginn der Selbstständigkeit eine sorgsame Planung aufzustellen in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln – z. B. sollten darin folgende Inhalte berücksichtigt werden: Standort der Praxis, Einzelpraxis oder Gemeinschaftspraxis, Untermiete in vorhandener Praxis, Spezialisierung auf ein bestimmtes Thema, Start in Vollzeit oder in Form einer Nebentätigkeit parallel zum Hauptberuf usw. Eine gute Planung ermöglicht den Teilnehmern die ersten Jahre, in denen sich die Praxis bzw. die Tätigkeit häufig noch nicht komplett selbst trägt, sicher zu durchlaufen. Für wichtig erachte ich auch eine Vertiefung des während der Ausbildung erlangten Grundlagenwissens in Form weiterer Fort- und Weiterbildungen, um sich im Wettbewerb mit anderen Anbietern durch entsprechende Qualifikationen abzuheben.