Nutze die Positive Psychologie für Dich
von Lena Opolka, 06/23, Lesezeit: 4 Minuten
Viele Menschen streben nach Glück und sind auf der Suche nach ihrer Erfüllung im Leben. Insbesondere in stressigen Zeiten oder Lebensphasen, die von Sorgen und Herausforderungen geprägt sind, suchen immer mehr Menschen nach Methoden oder Wegen, die eine positive Einstellung zum Leben erleichtern. Genau hier setzt die positive Psychologie an, indem sie den Fokus auf das Positive im Leben richtet und uns Werkzeuge an die Hand gibt, um unsere Stärken zu nutzen, unser Wohlbefinden zu steigern und unsere Lebensqualität zu verbessern.
Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff "Positive Psychologie"? Die positive Psychologie ist ein relativ neuer Zweig der Psychologie, der sich darauf konzentriert, das Positive in den Vordergrund zu stellen und das menschliche Potenzial zur Entfaltung zu bringen. Im Gegensatz zu traditionellen Ansätzen, die oft auf die Behebung von Problemen und psychischen Störungen abzielen, widmet sich die positive Psychologie der Erforschung und Förderung von Wohlbefinden, Glück und der Entwicklung persönlicher Stärken.
Es geht also um Grundprinzipien und Konzepte der positiven Psychologie, wie positive Emotionen, Engagement, Beziehungen, Sinnhaftigkeit und Verwirklichung zu einem erfüllten Leben beitragen können. Und welche praktischen Strategien und Übungen uns dabei helfen können, positive Veränderungen in unserem eigenen Leben umzusetzen.
Ursprung der Positiven Psychologie
Die positive Psychologie hat ihre Wurzeln in den späten 1990er Jahren und stellt eine relativ neue Strömung innerhalb der Psychologie dar. Sie entstand als Gegenpol zur bis dahin vorherrschende Tendenz, sich auf negative Emotionen, psychische Erkrankungen, Störungen und Defizite zu konzentrieren.
Der Begriff "Positive Psychologie" wurde vom Psychologen Martin Seligman geprägt. Seligman und seine Kollegen erkannten die Notwendigkeit, sich nicht nur auf die Reparatur von psychischem Leiden zu konzentrieren, sondern auch darauf, was das Leben lebenswert und erfüllend macht. Die positive Psychologie führte zu einem grundlegenden Umdenken in der Psychologie. Sie fokussiert sich vor allem auf das Verständnis und die Förderung von menschlichem Wohlbefinden, Glück, positiven Emotionen, persönlichen Stärken und dem Erreichen eines sinnerfüllten Lebens. Statt sich ausschließlich auf die Identifizierung von Problemen und deren Behandlung zu konzentrieren, zielt die positive Psychologie darauf ab, das Potenzial und die Ressourcen in jedem Einzelnen zu erkennen und zu fördern.
Seit ihrer Entstehung hat sich die positive Psychologie zu einem multidisziplinären Ansatz entwickelt, der sich mit Themen wie Dankbarkeit, Resilienz, Optimismus, positiven Beziehungen und Erfüllung in verschiedenen Lebensbereichen befasst. Sie hat dazu beigetragen, das Verständnis von psychischem Wohlbefinden zu erweitern.
Die fünf Säulen der positiven Psychologie
Beschäftigt man sich mit positiver Psychologie begegnet man immer wieder dem PERMA-Modell (oder auch die fünf Säulen der positiven Psychologie). Das Modell, das auf Martin Seligmann zurückgeht, ist ein Akronym und steht für:
- Positive Gefühle
- Engagement
- Relationship, also Beziehungen
- Meaning, also Sinngebung
- Accomplishment, also Leistung
In unserem Artikel Nutze die Kraft, die in Dir steckt haben wir bereits ausführlicher über das PERMA-Modell berichtet. Schau gerne rein.
Sein Ziel war es, damit das “gute oder erfüllte Leben” messbar zu machen. Die Theorie, die Seligmann als Basis für das PERMA-Modell nutzte, nannte er “Orientations to Happiness” und basiert auf drei unterschiedlichen Wegen, wie Menschen Glück anstreben. Das sind Glück durch Vergnügen, durch Engagement und durch Sinn. Laut einer Studie von Seligmann und seinen Kollegen trägt jede dieser Orientierung zur Lebenszufriedenheit bei. Wenn eine hohe Kombination aus allen drei vorhanden war, deute das darauf hin, dass diese Menschen besonders zufrieden mit ihren Lebensrealitäten sind. Während sich diese Theorie auf das Glücklich-Sein einzelner Menschen bezog, beschreibt das PERMA-Modell das Wohlbefinden.
Positive Gefühle stehen dabei für Vergnügen, Freude und Spaß. Beim Engagement geht es darum, wie sehr sich eine Person in die Bereiche ihres Lebens einbringt, beispielsweise ein aktives Leben führt. Beziehungen beschreiben die hohe Relevanz von positiven und unterstützenden Beziehungen, die wir in unserem Leben mit anderen Menschen führen. Bei der Sinngebung geht es um den Zusammenhang zwischen unserem Leben und dem Lebenssinn, also beispielsweise welche Berufung oder Werte wir für uns wählen.
Die Leistung steht an diesem Punkt für sich und bedeutet, dass Menschen gerne in Wettbewerbssituationen sind oder Ziele erreichen möchten. Wichtige Voraussetzungen für dieses Modell sieht Seligmann darin, dass die einzelnen Elemente zum Wohlbefinden beitragen müssen, sie um seiner selbst willen verfolgt werden müssen und das Element muss sich messbar von den anderen unterscheiden. Mit diesem Modell schuf er eine differenzierte Betrachtung auf das menschliche Wohlbefinden.
Übungen zur Unterstützung von Positiver Psychologie
Positives und optimistisches Denken kann man erlernen. Dabei gibt es verschiedene Übungen, die uns dabei helfen können, den Blick darauf zu verschärfen und positives Denken zu verinnerlichen.
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Positive Momente festhalten
Nimm Dir beispielsweise jeden Abend fünf Minuten Zeit, und schreibe Deine positiven Erlebnisse des Tages in ein Tagebuch. Auf diese Art und Weise lernen wir auch vermeintlich unscheinbare Momente zu schätzen und Du kannst Dich immer wieder daran zurückerinnern. -
Meditation
Die Meditation schafft einerseits ein Bewusstsein für Deinen Körper, andererseits hilft sie Dir auch zu entspannen und für den Moment zu nutzen, um Deine Gefühle und Emotionen wahrzunehmen. Regelmäßige Meditation schafft den Boden, auch im restlichen Alltag achtsamer mit Dir und positiver mit anderen umzugehen. -
Körper & Geist gehen Hand in Hand
Deine äußere Haltung kann nachweislich auch Deine innere beeinflussen. Achte am Tag immer wieder darauf: Kopf hoch, Rücken gerade oder schenke Dir selbst ein Lächeln. Zwei Minuten lang zu lächeln, löst die Ausschüttung von Glücksbotenstoffen im Gehirn aus. -
Schaffe eine positive Umgebung
Umgebe Dich mit Menschen, die Dir guttun oder, gestalte Dein zu Hause gemütlich, so dass Du Dich wohlfühlst. Verbringe weniger Zeit mit Menschen, die Dir Energie rauben, und mehr mit solchen, durch die Du mehr Energie bekommst. -
Dankbarkeit
Reflektiere am Ende eines Tages, wofür Du heute dankbar bist, und baue so positive Gedanken aktiv in Dein Denken ein. Man kann sich nicht dankbar fühlen und zugleich ängstlich oder wütend. Ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit hilft also dabei, mehr positive Emotionen zu erleben und Momente mit negativ empfundenen Gefühlen zu verringern.
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Über Lena Opolka
Lena Opolka absolvierte den B.A. in Mehrsprachiger Kommunikation an der TH Köln und ist seit 2022 Teil unseres Redaktions-Teams. Durch ihre breit gefächerten Interessen, fällt es ihr leicht, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten, zu recherchieren und die Quintessenz herauszufiltern.