Beruf des Heilpraktikers: Gehalt, Aufgaben & Methoden

Seit den 1930er Jahren ist der Heilpraktiker Beruf in Deutschland anerkannt und wird deutschlandweit von ca. 47.000 praktizierenden Heilpraktikern ausgeübt. Heilpraktiker sind ergänzend zur Schulmedizin im präventiven und therapeutischen Bereich tätig und werden je nach Erkrankung als Ergänzung oder Alternative zu Rate gezogen.

Wenn Du Dich für den Heilpraktiker Beruf und die Ausbildung zum Heilpraktiker interessierst, haben wir für Dich alle wichtigen Informationen und am häufigsten gestellten Fragen übersichtlich zusammengefasst – so kannst Du Dich schnell und einfach über alle relevanten Themen informieren. In den folgenden Abschnitten erfährst Du unter anderem, wie Du Heilpraktiker wirst, wie hoch das Gehalt eines Heilpraktikers ist und was die Aufgaben eines Heilpraktikers sind. Auch zu den verschiedenen Arten von Heilpraktikern und Methoden haben wir alle Informationen für Dich zusammengetragen.

Lavendelfeld mit Sonne im Hintergrund

Wie wird man Heilpraktiker?

Um den Beruf des Heilpraktikers auszuüben, musst Du Dich auf die Heilpraktiker Prüfung vor dem Gesundheitsamt ausreichend vorbereiten UND die Zulassung vom Gesundheitsamt erhalten. Nach erfolgreicher Zulassung vom Gesundheitsamt bist Du Heilpraktiker und MUSST Dich auch so nennen. Eine seriöse Ausbildung dauert zwischen 2 und 3 Jahren und endet mit der Überprüfung vor dem zuständigen Gesundheitsamt. Um sich zum Heilpraktiker ausbilden zu lassen, musst Du mindestens 25 Jahre alt sein und einen Hauptschulabschluss haben. Außerdem müssen Anwärter ein einwandfreies Führungszeugnis der Belegart 0 und ein gesundheitliches Attest vom Hausarzt vorweisen können. Bei der Ausbildung handelt es sich um eine seriöse, umfassende medizinische Ausbildung, die Du benötigst, um die gesundheitlichen Leiden bei Menschen professionell zu diagnostizieren und zu therapieren.

Heilpraktiker Gehalt im Fokus: Was beeinflusst die Einnahmen?

Als angehender Heilpraktiker steht man vor einer Vielzahl von Fragestellungen. Eine davon, die viele Interessierte beschäftigt, ist sicherlich: Wie viel kann man als Heilpraktiker verdienen? Das Gehalt eines Heilpraktikers ist ein Thema von zentraler Bedeutung, da es die berufliche und finanzielle Zukunft entscheidend beeinflusst. Im Folgenden möchten wir Dir einen transparenten Überblick über die Verdienstmöglichkeiten in diesem Bereich geben.

Selbstständige Tätigkeit in eigener Praxis

Grundsätzlich handelt es sich bei der Tätigkeit eines Heilpraktikers häufig um eine selbstständige Arbeit in eigener Praxis. Wer selbstständig in einer etablierten Vollzeit-Praxis, in städtischen oder stadtnahen Gebieten, tätig ist, kann mit einem Jahresverdienst von etwa 40.000 Euro brutto rechnen.

Faktoren, die das Heilpraktiker Gehalt beeinflussen

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Umsatz und somit das Einkommen einer Heilpraktikerpraxis beeinflussen können:

  • Berufserfahrung und Bekanntheit: Eine etablierte Praxis mit Stammklienten und einer hohen lokalen Präsenz kann deutlich bessere Einnahmen erzielen. Neugegründete Praxen müssen sich diesen Status erst noch erarbeiten.
  • Umfang der Tätigkeit: Selbstverständlich erzielt eine Vollzeit-Praxis höhere Einkommen als eine in Teilzeit betriebene.
  • Spezialisierung und Weiterbildung: Zusätzliche Qualifikationen nach erfolgreicher Überprüfung und Erteilung der Heilkundeerlaubnis können die Verdienstmöglichkeiten erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist die Tätigkeit als Osteopath.
  • Stundensätze: Um eine Praxis nachhaltig zu betreiben, sollten Stundensätze zwischen 80 Euro und 150 Euro – je nach Art der Behandlung – angesetzt werden. Bei spezialisierten Fachbehandlungen können diese Sätze sogar noch höher liegen.
  • Tätigkeitsspektrum: Viele Heilpraktiker erweitern ihre Haupttätigkeit um zusätzliche Angebote, beispielsweise als Dozent, Prüfer oder Berater in den Bereichen Gesundheit, Ernährung oder psychosoziale Unterstützung.

Kostenfaktoren im Blick behalten

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine Praxis auch Kosten verursacht. Ob Du Räume anmietest oder in Deinem eigenen Gebäude arbeiten, ob Du Personal beschäftigst und welche sonstigen Kosten anfallen – all diese Faktoren beeinflussen Dein Einkommen. Zu den häufigsten Kosten gehören Miete, Ausstattung, Personal, Laborkosten, ein Dienstwagen, eigene Krankenversicherung, Altersvorsorge und Steuern.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Gehalt eines Heilpraktikers variabel ist und von vielen Faktoren abhängt. Mit der richtigen Strategie, kontinuierlicher Weiterbildung und Spezialisierung kannst Du jedoch ein attraktives Einkommen erzielen.

Teil des Heilpraktiker Berufs: Massagen

Was macht ein Heilpraktiker?

Ein Heilpraktiker ist in Deutschland arztähnlich und darf Erkrankungen diagnostizieren und therapieren. Einschränkungen bieten rechtliche Verordnungen und Gesetze, zum Beispiel das Infektionsschutzgesetz. Ein Heilpraktiker nutzt ganzheitliche Naturheilverfahren. Je nach Behandlungsmethode kann sich ein Heilpraktiker im Bereich der Akupunktur, Bioresonanz, Homöopathie, Schröpfen, Bachblütentherapie, Dorn-Therapie oder ähnlichem spezialisieren. Er/Sie kann auch einen speziellen Fokus auf die Krankheitsbilder Schmerztherapie, Allergien, psychosomatische Beschwerden, Hautkrankheiten etc. legen.

Heilpraktikerin von Beruf: Daniela Rosenzweig

Eine schönere Bestätigung eines Klienten für die eigene Berufung kann es kaum geben: „Frau Rosenzweig, dank Ihnen sind meine Schmerzen und Beschwerden nach 10 Jahren zum ersten Mal bei nahezu null – danke!“

Daniela Rosenzweig, Absolventin der Heilpraktiker Ausbildung und Heilpraktikerin von Beruf

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Welche Arten von Heilpraktikern gibt es & welche Methoden wenden sie an?

Es gibt den Heilpraktiker, der alle Erkrankungen, außer die, für die es ein Behandlungsverbot laut §24 Infektionsschutzgesetz gibt oder aufgrund der Sorgfaltspflicht eine evidenzbasierte medizinische Therapie unausweichlich ist, behandeln darf. Außerdem gibt es sektorale Heilpraktiker, die auf Fachgebiete beschränkt sind, wie zum Beispiel der Heilpraktiker (Psychotherapie). Dieser ist nur für die Behandlung psychiatrischer Erkrankungen zuständig und kann z. B. aufgesucht werden, um die Wartezeit auf einen Platz in der psychotherapeutischen Langzeittherapie zu überbrücken. Auch können verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden. Diese werden je nach Interessensgebiet und Bedarf im Einzugsgebiet von Heilpraktikern festgelegt. Schwerpunkte könnten gesetzt werden durch die Festlegung auf bestimmte Zielgruppen wie Kinder oder auf bestimmte Therapierichtungen wie Dorn-Therapie oder Akupunktur bzw. Bioresonanz. Einige Teilnehmer absolvieren die Ausbildung zum Heilpraktiker, um sich im Nachgang als Osteopath zu qualifizieren, aber auch für Physiotherapeuten bietet die Ausbildung zum Heilpraktiker einige Vorteile. Physiotherapeuten dürfen, wenn sie Heilpraktiker sind, osteopathische Behandlungen zu therapeutischen Zwecken ausüben und abrechnen, natürlich tun sie dies als Heilpraktiker und müssen sich dann auch so bezeichnen.

  • Aderlass
  • Akupunktur Aus- und Ableitungsverfahren
  • Bach-Blütentherapie
  • Colon-Hydro-Therapie
  • Homöopathie
  • Mikrobiologische Therapie
  • Moxibustion
  • Osetopathie
  • Schröpfen
  • Chiropraktik
  • Ernährungsberatung
  • Ayurveda
  • TCM
  • Kinesiologie
  • Massagen
  • Dorn Breuss
  • Schüssler Salze

Wo darf ein Heilpraktiker arbeiten?

Heilpraktiker dürfen in folgenden Bereichen bzw. in folgenden Formen tätig sein:

  • Therapeutische Tätigkeiten in einer eigenen Praxis oder in Gemeinschaftspraxen/ Krankenhäusern
  • Reha-Zentren usw.
  • Dozententätigkeiten in Schulen und/oder in Verbänden
  • Vorträgen und Workshops in Firmen im Rahmen des BGMs (Betrieblichen Gesundheitsmanagements)
  • je nach Eignung in Autorentätigkeiten
  • als Zusatzqualifikation für Pharmareferenten

Viele weitere Möglichkeiten ergeben sich aus den speziellen Qualifikationen und Interessen des Heilpraktikers. Auch die Planung und Durchführung von Gesundheitsreisen z. B. Fastenreisen nach Korfu oder Ayurvedakur in Indien sind möglich.

Podcastfolge zum Thema Heilpraktiker

#23: Fragenspecial: Heilpraktiker

Ihr habt gefragt, wir haben geantwortet! Wie läuft die Prüfung zum Heilpraktiker ab? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein und kann man sich als Heilpraktiker spezialisieren? Diese und weitere Fragen habt ihr uns gestellt und Katja hat in dieser Folge die Antworten für euch.

Infomaterial zur Ausbildung

Wenn das Interesse am Beruf des Heilpraktikers geweckt ist und Du auf der Suche nach der passenden Heilpraktikerschule bist, kannst Du Dir gerne unser kostenfreies Infomaterial zur Heilpraktiker Ausbildung herunterladen. Dort findest Du alle wichtigen Informationen zur Ausbildung und auch alle Informationen zur ALH-Akademie. Bei der ALH-Akademie, eine der ältesten Fernakademien Deutschlands, wirst Du während Deiner Ausbildung durch Deinen persönlichen Fachtutor unterstützt und kannst dank des flexiblen Lernsystems die Ausbildung ganz an Deine individuellen Bedürfnisse anpassen.

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