Interview mit Silke Wesp
Absolventin - Heilpraktiker
Welche persönliche und berufliche Situation hattest Du vor Deiner Weiterbildung und was hat Dich motiviert, etwas Neues zu wagen?
Ursprünglich bin ich Hotelfachfrau von Beruf. Nachdem ich im Jahr 2000 mit meinem Mann in die Schweiz gezogen bin, war ich bis 2005 bei einem großen deutschen Optiker in der Genfer Filiale im Büro tätig. Im Jahr 2002 dann die Geburt unserer Tochter und 2005 der Umzug in die Niederlande. Dort sah es mit einem Arbeitsplatz eher schlecht aus, und ich begann, mich nach Alternativen umzusehen.
Warum hast Du Dich für eine Weiterbildung an der ALH-Akademie entschieden?
2005 suchte ich im Internet nach einem Fernstudium, welches mir die Flexibilität des Studienortes (NL) und der Lerngeschwindigkeit (mit Kleinkind) anbot und zugleich einen strukturierten Lernplan beinhaltete. Dies alles schien die ALH abzudecken, und so entschloss ich mich diesen Schritt zu gehen.
Wie lief Deine Weiterbildung an der ALH ab und welche Inhalte haben Dir am besten gefallen?
Mein ALH-Studium zur Heilpraktikerin begann im September 2006, und ich besuchte die angebotenen Präsenztage. Ich war sowohl von der Gruppendynamik der Teilnehmer, als auch vom Fachwissen der Dozentin, begeistert. Alle 2 Wochen fuhr ich zu einer Studienkollegin, um mit ihr bei den Präsenztagen in die praktische Welt eines Heilpraktikers einzutauchen. Natürlich gab es auch unendlich viel Theorie abzudecken, aber Frau Erkelenz gestaltete selbst diese lebendig und interessant. Diese Tage gingen leider immer viel zu schnell vorbei, und es folgte meine Heimfahrt nach Holland. Dort konnte ich dann aber viele Teile des Gelernten verknüpfen, und mir ein immer besseres Bild von den einzelnen Organsystemen und deren Physiologie und Pathologie machen. Es war eine unbezahlbare Erfahrung, die wir in den Präsenztagen machen durften.
Wie gut hast Du Dich rückblickend bei Deinem Lernprozess betreut gefühlt?
2008 führten die Wege unserer Familie in die USA. Das Studium war noch lange nicht abgeschlossen, und ich arbeitete mit den Mitarbeitern der ALH an einer Lösung für die Weiterführung des Fernstudiums von den USA aus. Die ALH bot mir an, die restlichen Studienbriefe zusammen noch an meine Adresse in NL zu schicken, damit keine zusätzlichen monatlichen Portokosten anfallen. Die Projektstudien schickte ich nach wie vor per Post von Cincinnati nach Deutschland, und diese wurden auch korrigiert wieder in die Vereinigten Staaten gesandt. Damit ich die Zeit bis zur Rückkehr nach Deutschland nicht ohne Betreuung verbringen musste, konnte ich meine 2 Jahre Regelstudienzeit verlängern.
Wie sieht Deine persönliche und berufliche Entwicklung nach der Weiterbildung aus und was hat sich in Deinem Leben verändert?
2010 sind wir nach Deutschland zurückgekommen, und ich habe im November 2011 beim Gesundheitsamt Darmstadt die Prüfung abgelegt und bestanden. Dann galt es für mich erst einmal, mich in einer Therapieform zu qualifizieren, da ich während des Studiums hierzu noch keine Schritte unternommen hatte. Zwar wusste ich, was ich gerne vertiefen wollte, aber ich wollte auch erst einmal sehen, ob es mir liegt, am Menschen zu arbeiten. Es war eine ganz andere Art von Arbeit als die, die ich früher gewohnt war. Im Februar 2012 habe ich dann ein Praktikum in einer Naturheilkundepraxis gemacht, in der ich seit August 2012 in Teilzeit arbeite. Es ist eine Praxis für Naturheilkunde und Physiotherapie, und ich konnte dort viele wichtige Erfahrungen sammeln, da mich mein Chef zu allen Patienten der Physiotherapiepraxis mitnahm, was schließlich wegweisend für meine weitere Tätigkeit als Therapeut war. Meine Fachqualifikationen liegen in der Dorn-Therapie, der Breuss-Massage und der Fußreflexzonen-Therapie. Inzwischen habe ich festgestellt, dass mein bevorzugtes Arbeitsgebiet die Bereiche Entspannung und Wellness sind. Im Februar 2015 plane ich Fortbildungen in weiteren Massagevarianten. Das Ziel der nächsten Monate und Jahre ist es, die Teilzeitarbeit auszubauen, und dann als selbstständige Therapeutin zu starten.