Interview mit Daniela Nowak-Henkel
Absolventin Psychologische Beraterin
In welcher persönlichen und beruflichen Situation warst Du vor Deiner Ausbildung und was hat Dich motiviert, etwas Neues zu wagen? Erzähl uns gerne etwas zu Deinem Werdegang.
Meist ist es ja so, dass wir Menschen, wenn wir uns persönlich oder auch beruflich neu orientieren, an einen Punkt gelangen, wo es eine Veränderung braucht, um sich im Leben weiterentwickeln zu können. Genauso war es bei mir auch. Durch eine eigene persönliche Krise, die mich eine ziemlich lange Zeit gefordert und sehr beansprucht hat, bin ich für mich – als es wieder bergauf ging – in die Überlegung gegangen, was ich denn eigentlich wirklich immer schon gerne machen wollte. In dieser Zeit wurde mir bewusst, ich möchte mit Menschen arbeiten, die sich in ähnlichen Situationen befinden, wie ich es war. Ich habe mich in der Sterbebegleitung ausbilden lassen und habe ein Studium als Trauerbegleiterin für Erwachsene und anschließend für die Kinder und Jugendlichen absolviert. In den Jahren bis zu meinem Entschluss mich noch weiter mit dem Thema Psychologie zu beschäftigen, habe ich wunderbare Gespräche geführt und für mich gemerkt, dass es genau das ist, was ich machen will.
All diese Erlebnisse waren genug Motivation für mich, weiterzumachen. Ich habe mich mit psychologischen Themen beschäftigt und recherchiert, wie ich mein Wissen in diesem Bereich erweitern kann. Ich war neugierig auf das Neue, was kommt – die idealen Voraussetzungen, um dranzubleiben und mich in Richtung psychologische Beratung weiterzubilden.
Beruflich war ich an dem Punkt angekommen, dass ich eine Vollzeitstelle in einer Notariatskanzlei ausgeübt habe, in der ich mich sehr wohlgefühlt habe und auch eine enorme Unterstützung meines Chefs für meine neue berufliche Richtung erleben durfte. Also war der Grundstein gelegt und auf ging's.
Wie lief Deine Ausbildung ab und wie hat Dir das flexible Online-Lernsystem gefallen?
Ich bin ganz sanft in meine Ausbildung zum Psychologischen Berater gestartet. Meine größte Sorge, dass ich mit der Technik nicht zurechtkommen werde, hatte sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet. Ich war hoch motiviert und habe mir jeden Studienbrief ausgedruckt und Stück für Stück in meinem eigenen Tempo durchgearbeitet. Alles war sehr strukturiert. Da ich voll berufstätig war, habe ich mir die Lerneinheiten fest in meine Tagesstruktur eingeplant. Alle Studienbriefe waren sehr gut verständlich formuliert und gut nachvollziehbar. Und wenn ich mal einen Knoten im Kopf hatte, konnte ich anrufen und mir wurde umgehend weitergeholfen.
Das flexible Online-Lernsystem hat sehr gut in meinen beruflichen Alltag gepasst. So konnte ich mich jederzeit in die Lernwelt einloggen, wenn es bei mir zeitlich gut passte. Für jeden Berufstätigen kann ich flexibles Online-Lernen nur weiterempfehlen.
Was findest Du an der Psychologie so spannend?
Schon in meiner Jugendzeit fand ich das Thema Psychologie spannend. Wie Menschen miteinander umgehen und warum sie sich so verhalten, wie sie sich verhalten, dass alles miteinander verbunden ist und dass es Wechselwirkungen zwischen Menschen gibt, hat mich immer schon sehr fasziniert. Die Frage, warum wir Menschen Situationen unterschiedlich wahrnehmen, obwohl wir das Gleiche erleben und sehen, ist noch heute hochinteressant für mich.
Welche Inhalte der Ausbildung zum Psychologischen Berater fandest Du besonders interessant?
Als ich mir einen Überblick über die Lerninhalte verschaffen konnte, fieberte ich dem Studienbrief der Sozialpsychologie entgegen. Ich fand es unglaublich spannend zu lesen, wie doch alles immer miteinander verbunden ist. Der Begriff der Kausalität (die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung) und seine Folgen daraus, die in das ganze System eine Auswirkung haben, prägt mich bis heute.
Aber auch der Studienbrief zum Thema Stressbewältigung und Burnout-Prävention habe ich mit sehr hohem Interesse gelesen. In unserer heutigen schnelllebigen Zeit, wo alles rennt und sich Ereignisse überschlagen, ist das ein Fach, mit dem sich wirklich jeder einmal beschäftigen sollte. Es hat mich unglaublich bereichert Dinge erklärt zu bekommen, die daraus entstehenden Zusammenhänge zu verstehen und viele Methoden zum eigenen Stressabbau und zur eigenen Reflexion an die Hand bekommen zu haben.
Wenn Du an die ALH zurückdenkst, was kommt Dir als Erstes in den Sinn?
Eine unglaubliche Herzlichkeit innerhalb des Tutoren-Teams und eine super gute Erreichbarkeit bei Rückfragen. Jederzeit wenn ich Fragen hatte oder einen Knoten im Kopf oder auch mir die Motivation einmal abhandengekommen ist, egal wann, das Team war immer da und gut erreichbar und das über alle Medien hinaus, ob per Mail oder Telefon, das fand ich richtig klasse. So kam für mich nie das Gefühl auf, alleine zu sein.
Jetzt bist Du selbstständig, mit eigener Praxis – erzähl uns gerne etwas über Dein Angebot. Mit welchen Anliegen kommen die Menschen zu Dir?
Auf dem Weg in meine Eigenständigkeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Psychologische Beraterin habe ich mehrere Ausbildungen durchlaufen, u.a. die Systemische Therapie. Hier kommt mir das Wissen in der Psychologie sehr zugute. Hier liegt mein Fokus nicht ausschließlich auf dem Patienten der zu mir in die Praxis kommt, sondern ich habe auch die Interaktionen der Menschen in seinem System im Blick. Ich arbeite weiterhin in der Kognitiven Verhaltenstherapie und in der Hypnosetherapie. Zwei Verfahren, die sehr gerne angenommen werden von meinen Patienten. Dieses Jahr habe ich die Ausbildung in der Fachrichtung Therapeutic Touch abgeschlossen. Hier kommen Menschen in meine Praxis, die an chronischen Schmerzen, innerer Unruhe, Burnout und Ängsten leiden. Dieses Verfahren dient der Linderung von Schmerzen und dem Stressabbau in Form von Tiefentspannung.
In meiner eigenen Praxis wenden sich Menschen an mich, die überwiegend an (leichten bis mittelschweren) Depressionen, an Anpassungsstörungen, Ängsten und Zwängen, aber vor allem an psychosomatischen Erkrankungen leiden. Da ich auch ausgebildete Trauerbegleiterin und 1. Vorsitzende unseres ortsansässigen Hospizvereins bin, liegt mein Haupt-Tätigkeitsschwerpunkt in der pathologischen Trauer. Für meine Patienten bin ich per Telefon oder über meine Homepage www.praxis-nowak-henkel.de gut zu erreichen. Es ist ein schönes Gefühl, mit all dem Wissen und den guten Vorbereitungen, die mir die ALH hat zukommen lassen, in die Eigenständigkeit gegangen zu sein und mit einem Lächeln der Patienten belohnt zu werden.