Interview mit Sarah Graf
Absolventin - Psychologische Beraterin
Wie hast Du den Bezug Psychologie bzw. der Psychologischen Beratung gefunden?
Kurz nach meinem Abitur gab es zwei große Leidenschaften: Design und Psychologie. In meiner ersten beruflichen Laufbahn habe ich mich ganz auf meine Liebe zum Design konzentriert. Und nun darf ich meine zweite Leidenschaft leben und Menschen auf ihren Wegen begleiten. Psychologie hat mich einfach schon immer unglaublich neugierig gemacht.
In welcher persönlichen und beruflichen Situation warst Du vor Deiner Ausbildung und was hat Dich motiviert, etwas Neues zu wagen?
Corona und ein nicht endendes Sommerloch haben mich in eine Art ungeplanten, beruflichen Stillstand versetzt. Und plötzlich war da Zeit, die ich so viele Jahre zuvor nicht hatte. Es ergab sich endlich die Möglichkeit, etwas Neues zu starten. Etwas Sinnvolles, um zu bewegen. Etwas zu tun, das Menschen helfen kann.
Durch einen Todesfall musste in den Jahren zuvor selbst lernen, mit einem großen Verlust umzugehen und parallel merken, dass Elternsein viel mehr ist als nur das Tragen eines lachenden Babys. Ich durfte aus einer narzisstisch geprägten, toxischen Beziehung aussteigen und selbstbewusst wieder aufstehen. Zusammen mit der Erkenntnis, dass ich hochsensibel bin, konnte ich privat und jetzt auch beruflich ganz neue Wege gehen.
Heute stehe ich geerdet in dem Leben, das ich mir gewünscht habe.
Warum hast Du Dich für eine Weiterbildung an der ALH-Akademie entschieden?
Zuerst habe ich mich informiert, welche Ausbildungen es überhaupt im Bereich Psychologie gibt und was ich mit den jeweiligen Abschlüssen tun kann und darf. Dabei ist mir die ALH sofort aufgefallen. Die Website war sympathisch und das Info-Webinar genau das, was ich mir gewünscht hatte: Klarheit, um eine bewusste Entscheidung für mich zu treffen. Für mich war das Paket perfekt: ein nahbares Team, das mich zu jederzeit begleitete, Preis-Leistung standen absolut im Verhältnis und ich konnte mir meine Zeit selbst einteilen (super wichtig, weil mein aktueller Beruf und meine Familie wie gewohnt weiter laufen sollten).
Wie lief Deine Weiterbildung an der ALH ab und welche Inhalte haben Dir am besten gefallen?
Ich habe mich eng an den vorgeschlagenen Ablaufplan für die Ausbildung zum Psychologischen Berater gehalten und ein Modul nach dem nächsten absolviert. Vor den ersten Tests war ich sehr aufgeregt, aber ich konnte alle sehr gut meistern. Am besten hat mir das Live-Seminar in Köln gefallen. Es ist einfach genau das, was ich mir gewünscht habe: mit echten Menschen zusammen sein. In der Gruppe zu lernen, hat mir sehr viel gegeben. Auch nach dem Abschluss stehe ich mit einigen dieser großartigen Menschen aus dem Seminar in Kontakt und es haben sich Freundschaften entwickelt, für die ich mehr als dankbar bin.
Erzähl uns etwas über Dein Herzensprojekt – Wann kam der Augenblick, in dem Du das erste Mal überlegt hast, Dich selbstständig zu machen?
Ich wusste schon zum Start der Ausbildung bei der ALH, was ich danach machen möchte. Das Ziel war immer selbstständig von zu Hause aus zu beraten. Da ich bereits als Freelancerin selbstständig arbeitete (seit fast 15 Jahren), hatte ich keine Angst vor bürokratischen Hürden. Ich genieße seit langem die Vorzüge der Selbstständigkeit und gehe darin vollkommen auf. Das ist das Arbeitsmodell, in dem ich mich so richtig wohlfühle.
Ich glaube fest daran, dass man alles schaffen kann, wenn man Dinge tut, die man liebt. Mit diesem Vertrauen bin ich die Ausbildung und auch in die Selbstständigkeit gegangen.
Wie lange dauerte es dann, bis Du diesem Gedanken gefolgt bist und wie sahen Deine ersten Schritte in die Selbstständigkeit aus?
Mir hat die Ausbildung super viel Spaß gemacht und ich wollte unbedingt direkt danach starten. Ich war euphorisch, habe zum Ende hin schon an meiner Website gearbeitet und kurz vor meiner Abschlussarbeit auch das Gewerbe angemeldet. Meinen Gesprächsraum, der vorher das Gästezimmer gewesen ist, habe ich mit ganz viel Liebe umgestaltet und auch dort schon meine Klientin für das Abschlussprojekt begleiten dürfen.
Am 01.07.2023 wurde es dann offiziell und meine Website ging online. Mein absolutes Herzensprojekt.
Wie sieht Deine persönliche und berufliche Entwicklung nach der Ausbildung aus und was hat sich in Deinem Leben verändert?
Ich habe einfach unendlich viele Ideen. Ich muss mich selbst oft stoppen, weil mir irgendwann die Puste ausgeht, aber ich werde eins nach dem anderen umsetzen. Als Erstes habe ich mich auf dem Gebiet „Narzissmus“ fortgebildet und darf schon heute so viele Menschen auf ihren neuen Wegen begleiten. Ich bin unglaublich dankbar dafür, Impulse weitergeben zu können und zu sehen, wie Betroffene aufblühen und selbst Neues wagen.
Als Nächstes möchte ich noch tiefer in das Thema „Hochsensibilität“ einsteigen und eventuell meinen Heilpraktiker für Psychotherapie dranhängen. Das liegt aber noch etwas in der Zukunft.
Und so könnte ich einfach immer weiterschreiben… Wochenendseminare in Kooperation mit anderen inspirierenden Menschen; eine Ausbildung in der Aufstellung von Familien; Arbeiten mit und in der Natur; Kunst und Psychologie verbinden… diese Liste ist gefühlt endlos und ich freue mich auf alles, was noch vor mir liegt.
Gibt es einen Fall aus der Praxis, der Dir besonders im Gedächtnis geblieben ist und Dir gezeigt hat, dass Du den richtigen Beruf gewählt hast?
Auf jeden Fall gibt es diese Momente, in denen ich spüre, ich bin hier genau richtig.
Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Ein Lächeln, wenn im Leben einer Klientin ein großer Schritt gegangen wurde und ich sehe, wie glücklich sie über ihre eigene Stärke ist. Eine Träne, wenn etwas losgelassen werden darf, das lange da war. Oder eine Idee, die langsam wächst und immer mehr Raum bekommt.
Ich spüre schon beim Schreiben, wie dankbar ich bin, das alles in den Menschen sehen zu dürfen. Und da braucht es nichts von außen.