Interview mit Matthias Erlenburg
Absolvent - Ernährungsberater
In welcher persönlichen und beruflichen Situation warst Du vor Deiner Ausbildung und was hat Dich motiviert, etwas Neues zu wagen?
Vor meiner Ausbildung war ich 35 Jahre als Industriekaufmann tätig. Ich war für den Bereich Produktionsplanung, Logistik, Warenverfügbarkeit und Auswertung zuständig.
In meiner Freizeit habe ich mich schon immer für Ernährung interessiert, der tatsächliche Auslöser für das Interesse an der Ausbildung zum Ernährungsberater war allerdings meine Frau. Sie erkrankte 2004 leider an Bauchspeicheldrüsenkrebs und wurde im selben Jahr operiert. Wir wurden zwar über die bei ihr durchgeführte Whipple-OP aufgeklärt, jedoch nicht ausreichend über das Leben nach dieser OP. Im Jahr 2004 war solch eine Operation, bei der neben Teilen der Bauchspeicheldrüse in der Regel auch Teile des Zwölffingerdarms, des Magens, die Gallenblase und Teile der Gallenwege entfernt, eine große Herausforderung, der wir uns aber gestellt haben. Wir haben uns mit der neuen Struktur der Organe und der dazu passenden Ernährung auseinandersetzen müssen und sind dann gemeinsam den Weg gegangen. Wir haben uns auch die Frage gestellt, welche Rolle die Ernährung bei Entstehung der Krankheit gehabt haben könnte.
Im August 2006 verstarb meine Frau, und seitdem wurde meine Neugier in dem Bereich immer größer. Ich habe im Jahre 2008 den großen Hospizschein gemacht, um zu lernen, wie ich mich abgrenze, an mentaler Stärke gewinne und in Balance bleibe. Letztendlich habe ich mich entschieden, dass ich mich für Patienten einsetze, die auch an der Bauchspeicheldrüse und Magen erkrankt sind.
Warum hast Du Dich für eine Weiterbildung an der ALH-Akademie entschieden?
Durch die Patientenschulungen in Reha-Kliniken oder auch in Krankenhäusern habe ich bemerkt, dass ich mein Wissen im Ernährungsbereich vertiefen muss. Und somit habe ich für mich entschieden, bei der ALH-Akademie eine Weiterbildung zu absolvieren.
Wie lief Deine Weiterbildung an der ALH-Akademie ab und welche Inhalte haben Dir am besten gefallen?
Die Weiterbildung gefällt mir sehr gut. Interessant sind vor allem die Inhalte über das Zusammenspiel zwischen Ernährung und Verdauung sowie der passenden Ernährung für verschiedene Krankheitsbilder.
Was hat Dir am besten am flexiblen Online-Lernsystem gefallen?
Das flexible Online-Lernsystem gefällt mir sehr gut. Der Vorteil ist einfach, dass ich mir meine Lernzeiten komplett selbst einrichten kann. Auch die Online-Termine liegen insgesamt in einem sehr guten Zeitrahmen, sodass es sich gut mit dem Alltag vereinen lässt.
Erzähl uns doch gerne ein wenig über Deine Beratung: Was bietest Du aktuell an und wer kann zu Dir kommen?
Meine Beratung bezieht sich zurzeit auf alle Patienten, die an der Bauchspeicheldrüse und Magen erkrankt sind (Entzündungen, Teilentfernung, Komplettentfernung, mit oder ohne Magen). Auch Patienten, die inoperabel sind, gehören mit dazu.
Wirst Du den Bereich weiter ausbauen und Deine Selbstständigkeit zukünftig vergrößern?
Ja, ich möchte den ganzen Bereich rund um die Ernährungslehre sehr gerne weiter ausbauen, vor allem, weil ich schon immer an die Selbstständigkeit gedacht habe. Und natürlich auch, sich in der Zukunft zu vergrößern. Das Wichtige für mich ist: immer offen für Neues zu sein und Verbesserungspotentiale zu erkennen und Optimierungen durchzuführen. Es gibt noch sehr viele Baustellen und Nischen, die es zu beheben gilt.
Hinweis: Die Ausbildung zum Ernährungsberater an der ALH wurde durch die neue Ausbildung zum Ganzheitlichen Ernährungscoach ersetzt. Die neue Ausbildung setzt unter anderem Themen wie vegetarische / vegane Ernährung, intuitive Ernährung aber auch das Thema nachhaltige Ernährung stärker in den Fokus.